Friedemann Holst-Solbach
MEIN LEBENSBILDERBOGEN
Eine autobiografische Bild-, Text- und Musikdokumentation
Geboren am 17. Oktober 1954 in Hamburg
Er ist verheiratet und lebt in Berlin.
„Den grossen Rollstuhl (von Elly Götz) hast Du auch mit nach vorne geschoben, aber dann bist Du gleich zum Fernsehapparat gegangen und hast angestellt und fix gestaunt und Dich gefreut, wenn Bilder kamen und getanzt, wenn dazu Musik war…
Nachts hast Du allerdings oft ganz lange Zeit gesungen und mit dem Bettchen gerattert und um die Ecke gesehen, ob ich denn gar nicht mitmachen wollte, da musste ich oft lachen und manchmal auch ein bisschen böse werden, wenn Du gar nicht schlafen wolltest.
Aber richtig böse konnte ich gar nicht sein, denn dann warst Du zu traurig und ich musste Dich trösten…
Dein kleines „Bewegungslied“ werde ich wohl nie aus dem Ohr verlieren. Immer, wenn Du etwas bewegst, singst Du dieselben Töne und dann geht es Dir gut.“
„Der böse Junge ist sicher in den Neckar gefallen!“
Viele Jahre spielte ich auf einem Cello der Familie Hauptmann. Der Sohn von Gerhart Hauptmann, Ivo Hauptmann, war verheiratet mit der Geigerin Eva Hauptmann. Diese hatten zwei Kinder, Barbara und Michael. Michael Hauptmann, ehemals Galerist in den Colonaden in Hamburg, spielte Cello. Als meine Großmutter, Elisabeth Flügge, für ihren Sohn eine Geigenlehrerin suchte, lernte sie Eva Hauptmann kennen. Hieraus entstand eine lebenslange Freundschaft, vor allem zwischen meiner Mutter Maria Holst und Eva Hauptmanns Tochter Barbara Siegmann, die mit Ernst Georg Siegmann (‚Platos’), verheiratet war, der zu der Zeit Assistent von Otto Regenbogen und außerplanmäßiger Professor in Heidelberg war. Eva Hauptmann und Barbara Siegmann stellten mir das Cello zur Verfügung (bis etwa 2003). Georg Siegmann und ich sind gleichaltrig, genauso wie meine Schwester Bettina-Maria Gunßer und Even Siegmann. Unsere Mütter, Maria Holst und Barbara Siegmann, gingen am Mühlenteich in Hamburg-Eppendorf spazieren, wir Jungs tobten herum. Auf einmal war ich verschwunden, die Mütter riefen und suchten nach mir. Da ich aber nicht sofort wieder auftauchte, verkündete Georg:
“Der böse Junge ist sicher in den Neckar gefallen!“
Zu Friedemanns Jugend- und Schulzeit soll Gustaf Gründgens zu Wort kommen, der im Kapitel ‚Autobiographisches’ seines Buches ‚Wie sind wir vornehm’, Lyrik und Prosa, im Postskriptum Verlag mit einem Nachwort von Karl Riha 1993 herausgegeben, auf Seite 7 im ‚Entwurf zu einer Selbstbiographie’ Zürich, 28. August 1952 folgendes berichtet: „Biographien sind meine Lieblingslektüre, aber ich überschlage immer die Jugendzeit der Autoren. Schließlich haben wir alle auf dem Eisbärfell gelegen, sind alle in die Schule gegangen, und ich finde es nicht interessant, in welcher Klasse man sitzen geblieben ist. Und ich kann auch nicht finden, daß die Schilderung der Schullehrer für den Leser wissenswert ist.“


1975 bis 1978
Gesangstudium bei Professor Maya Stein als Privatschüler an der Musikhochschule in Hamburg. Schauspielhaus Kiel und Mitglied des Extrachores der Kieler Oper: Ein Sommernachtstraum, Meine Schwester und Ich, Tannhäuser.
Ein Button und ein T-Shirt
Eine Freundin erzählte mir am Telefon von einem Wettbewerb mit dem Thema ‘Shakespeare’ im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg anlässlich eines Tages der offenen Tür und berichtete, dass man sich vor dem Termin auf der Probebühne einfinden sollte. Das Deutsche Schauspielhaus, sagte ich mir, die Wirkungsstätte von Gustaf Gründgens! Ich erschien mit meiner Gitarre und trug die beiden Lieder aus dem ‘Sommernachtstraum’ vor, den Hermann-Josef G. am Schauspielhaus in Kiel inszeniert und für den Wilhelm K.-L. die Lieder geschrieben und mit mir einstudiert hatte. Dieses bewegte den Organisator der Veranstaltung dazu, mir zu sagen, dass das Schauspielhaus zur Zeit das ‘Wintermärchen’ inszeniere. Er gab mir den Text von ‘Autolycus’ Lied’; wenn ich Lust hätte, könnte ich es ja vertonen und beim Wettbewerb, in der Jury saß auch Ivan Nagel, vortragen. Am Tage des Wettbewerbs war meine Familie ins Schauspielhaus gekommen, saß im Parkett und harrte im Zuschauerraum der Dinge. Wir Aktiven wurden einzeln aufgerufen. Ich betrat einen für mich riesigen, tiefen, völlig leeren Raum: die Bühne, und sprach laut und deutlich in den ungeheuerlich großen Raum, dass ich nun ein Lied aus dem ‘Sommernachtstraum’ vortragen würde. Nach dem Applaus eröffnete ich dem Publikum, dass ich gebeten worden war, ‘Autolycus’ Lied’ aus dem ‘Wintermärchen’ zu vertonen: Ein Versuch! Schon nach der ersten Strophe wusste ich, dass es passte und so sang ich mutig bis zur vierten durch... Ich endete... Es war still - bis ein lautes Bravo aus dem Rang erschallte. Es folgte lang anhaltender Applaus. Den ersten Preis erhielt jemand für die Totenrede des Brutus aus ‘Julius Caesar’. Ich war der Zweite und erhielt Freikarten für das Schauspielhaus und einen Button und ein T-Shirt.

Die einen fechten und die anderen fuchteln mit dem Spadi!
Zusammen mit Siegfried W., Inspizient an der Oper Bonn, an der ich ihn viele Jahre später wieder traf, waren wir Komparsen im Ballet ‘Romeo und Julia’ von Prokofjew. Auch wir trugen Ballettkostüme mit dem dazugehörenden, als ‘Susi’ bezeichneten Suspensorium. Herr We., der Choreograph, und Primoballerino Anthony T., von uns ‘Frau We.’ genannt, führten Regie einer Inszenierung, über deren Fechtszenen Susanne M. von den ‘Kieler Nachrichten’, eine Freundin und Förderin meines Einstiegs an den Bühnen der Stadt Kiel, schrieb: Die einen fechten und die anderen fuchteln mit dem Spadi!
Derartig blöde!
Endlich wurde ich in den Extrachor des Opernhauses in Kiel aufgenommen: Die Zauberflöte. Ich, wunderbar als Mohr verkleidet und geschminkt, stehe für den Auftritt mit den anderen drei Mohren in der dritten Gasse bereit. Plötzlich steht der Chorleiter neben mir und bittet mich: Herr Holst, Sie markieren bitte nur! ... Und das, wo ich sooo gut eingesungen und studiert war!... Derartig blöde!
Deine Freundin, nicht?!

Kiel, 1978 (Quelle: Kieler Nachrichten)
1974 bis 1979
Studium der Agrarwissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität, Kiel. Diplom.
Veröffentlichung: Erfahrungen mit der Beregnung und der Tropfbewässerung im Kibbutz Yotvata, Negev, Israel . In: Zeitschrift für Bewässerungswirtschaft, 13. Jhrg., Heft 2, S. 153-165, Bonn, 1978.
Die Diplomarbeit in Kostüm und Maske
Während der mehrstündigen Proben zu ‘Meine Schwester und ich’, die Regie führte Stephan S., saß ich geschminkt und umgekleidet in der Herrensologarderobe, wartete auf meinen Einsatz und schrieb während dessen meine Diplomarbeit ‘Erfahrungen mit der Tropfbewässerung und Beregnung im Kibbutz Yotvata in Israel’, für die ich dort selbst war, um zum einen Feldforschung zu treiben und wissenschaftliche Literatur zusammen zu stellen und zum anderen für meine Großmutter, Elisabeth Flügge, einen Baum in der ‘Allee der Gerechten’ der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem zu pflanzen.

1978/79
Auslandstätigkeit: ÄGYPTEN:' Helwan Waste Water Disposal Masterplan': Mitarbeit an einer Studie zur Planung von Bewässerungslandwirtschaft (Dorsch Consult).
Eine Autofahrt mit Dr. 'Krischan' Mersmann zum Seminar für Ländliche Entwicklung in Berlin
Krischan und ich waren mit seinem VW-Käfer für drei Tage nach Berlin gefahren, um uns dort bei dem SLE vorzustellen. Natürlich war es Krischan, der angenommen wurde, während ich aus mir unbekannten Gründen abgelehnt wurde. Auf dem Rückweg besuchten wir für einige Stunden seine Mutter, Frau Mersmann, in Braunschweig. Wie mir Krischan später während der Weiterfahrt erzählte, fühlte sich Frau Mersmann veranlasst, während meines Besuches des Örtchens die Frage zu stellen: Hat Friedemann eigentlich eine Freundin?
1979 bis 1981
Mitarbeiter von AGROPROGRESS, Bonn, und AHT, Essen: Auslandtätigkeit: GUINEA: Mitarbeit an einer Machbarkeitsstudie zur Planung einer Farm mit Bewässerungslandwirtschaft bei Faranah.
Veröffentlichung: Eignung und Energieausbeute landwirtschaftlicher Pflanzenrückstände bei der Biogasproduktion.
In: entwicklung+ländlicher raum, 15. Jhrg., Heft 2, S.18-20, Frankfurt am Main, 1981.
Der Lehrling
Dr. Georg Mann, der Dozent für Wasserwirtschaft an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel, hatte mich zu Agroprogress nach Bonn geholt, wo wir einen Abschlussbericht über ein Projekt in der Tihama-Wüste in Saudi-Arabien zu erstellen hatten. Irgendwann wurde ich wegen der vielen, in die Bodenkarte zu zeichnenden Bodenprofile sauer, da es sich immer um dieselben Profile mit identischem Aufbau handelte, woraufhin Herr M. mir erklärte: Herr Holst, Sie wollen hier doch was lernen!
1981 bis 1984
Auslandstätigkeit: TANZANIA: 'Iringa Region Integrated Agricultural Development Project' (Auslandsmitarbeiter (AMA) im Bereich landwirtschaftliche Beratung [Pyrethrum] und Aufforstung, Agrar- und Hydrotechnik).
‘Mama Kalis’ Schallplattenspieler
Meine Freunde in Tansania, Mary ‘Mama Kali’ und Bob P. hatten einen Plattenspieler, auf dem Mary oft und gerne Musik hörte, aber ... es gab in Iringa Stromschwankungen, die zur Folge hatten, dass sich die schnellen Sätze von Violinkonzerten bei 280 Volt in ein Quieken veränderten, während ein gesungenes langes “Aaa” sich bei 180 Volt in ein offenes “Ooo” herunterdudelte. Übrigens und nebenbei bemerkt, die Glühbirnen in diesem Hause mussten schwankungserprobt sein; ich erinnere mich nicht, dass Bob sie ständig auswechseln musste. Eines Abends waren wir bei P.’s eingeladen, u. a. auch David, ein Englischlehrer, der sich durch seinen englischen Humor einer großen Beliebtheit erfreute. Es kam, wie es kommen musste: Der Plattenspieler spielte; urplötzlich schwankte der Strom derartig, dass wir alle im Halbdunkeln saßen und die Musik wie beschrieben langsam herunterdudelte und gurgelnd fort fuhr. Während wir alle nur ein seufzend-fluchendes “Oh, no!” übrig hatten, war Davids Kommentar: “It all depends how slow you like it!”

1984 bis 1986
Auslandstätigkeit: ZAMBIA: Mitarbeit auf europäischen Farmen sowie 'Southern Province Sunflower and Soybean Extension Service Project' (Deutscher Entwicklungsdienst-AMA im Bereich landwirtschaftliche Beratung [Sonnenblumen, Sojabohnen]).
1987 bis 1990
Auslandstätigkeiten: MALI: Brunnen-Rehabilitierung in einem Touareg Camp nahe Timbuktu (Deutsche Botschaft, Bamako) sowie 'Projet de Diffusion de Systèmes de Production Agroforestières dans la Région de Kayes' (GTZ-AMA im Bereich landwirtschaftliche und Agroforst-Beratung).
Der 22. April 1989
Liebe Genossinnen (Regina), liebe Genossen (Friedemann),
Hiermit laden wir Euch recht herzlich ein zu unserem Wochenendseminar über den zweiten Entwurf zum neuen Grundsatzprogramm der SPD. Erörtert werden soll das strittige Thema: SPD – Wirtschaftspolitik.
Abends in gemütlicher Runde sang ich Zarah-Leander-Lieder und Songs der Comedian Harmonists bis Regina, die bei diesem Seminar zum ersten Mal gesehen hatte, feststellte: Er singt aber schön, nicht?! Ein Genosse, mit dem sich Regina den ganzen Abend intensiv unterhielt, stimmte ihr zu: „Mmh, der besingt Dich!“ Aus dieser Situation heraus wurde später von Regina der Spruch geprägt:
Er hat mich nicht besprungen, sondern er hat mich besungen !
Der Nigerfluss-Jodler
Wir waren seit zwei Tagen in Mali auf einem Nigerschiff unterwegs. Es war eine sternklare Mondnacht; der Niger floß, an dieser Stelle zu einem großen See erweitert, gemächlich in Richtung Norden und unser Dampfer stampfte umgeben von den Geräuschen der Nacht zügig nach Timbuktu. Wir saßen an Deck und genossen den in Mopti auf dem Markt erstandenen Whisky, der langsam seine Wirkung tat, als wir ein ebenso vor zwei Tagen in Timbuktu abgefahrenes Schiff sich dem unsrigen nähern sahen. Regina und ich traten an die Reling, denn beide Schiffe begannen nun längsseits beizulegen, um Post zu übergeben. Ich beschloss übermütig, einen langen Jodler hallend über den See dem anderen Schiff entgegen zu schicken. “Friedemann, bist Du es?” , antwortete fragend eine Stimme vom anderen Schiff. Ich bejahte hocherfreut und gespannt. Es war mein Kommilitone aus der Afrikanistik Axel F., der auf der Rückreise nach Bamako war. Nach einer freudigen Begrüßung schwang ich mich mit einem Becher Whisky über die Reling auf das andere Schiff, wir umarmten uns und tranken einen Schluck und just als die Schiffe begannen, sich wieder voneinander zu trennen, schwang ich mich zurück, Regina ‘machte drei Kreuze’ und wir drei winkten uns noch lange zu.
Das zusammengeflickte Segel
Unser Schiff fuhr auf eine Sandbank. Es musste etwas geschehen. Sollen wir auf einer Piroge, einem Segel- bzw. Paddelboot, kein ‘Einbaum’, weiter segeln? Ich verhandelte mit einem Bootsbesitzer. Also, wir segelten weiter. Auf dem Schiff herrschte große Aufregung, dass wir das Schiff verlassen wollten. Vor unserer Weiterfahrt mussten wir noch einige offizielle Dokumente unterschreiben, was wir bereitwillig taten; die Mannschaft und der Kapitän hatten Angst, dass wir Ansprüche stellen oder uns beschweren. Wir unterschrieben alles; nun ging es ‘auf eigenes Risiko’ los. Beim Winken zu den auf dem Schiff zurückgelassenen, wurde es einem schon ein wenig anders. Wir fuhren zunächst einmal ans Ufer, um unter anderem auch ein riesiges aus zusammengenähten Düngersäcken bestehendes, also im wahrsten Sinne des Wortes ‘geflicktes’ Segel zu holen... “Es ist eine ganz tolle Stimmung hier in der Piroge. Endlich kein Motorenlärm mehr. Kein Blechkasten, der total heiß ist und auf dem kein Lüftchen weht. Wir fahren - langsam gleiten wir dahin, manchmal fahren wir sogar recht schnell im Wind ... Mondscheinfahrt ... Pirogenfahrt ...” (teilweise Tagebuch Regina)
Regnet es?
“Ankunft in Tin-ta-hatten, einer Tuareg-Siedlung in der Wüste in der Nähe von Timbuktu. Wir werden von Frauen begrüßt. Es scheint Regen zu kommen. Erst bläst der Wind, dann wird es immer dunkler, fast gelb, die ersten Tropfen, es regnet in der Wüste!! Die Kinder haben ihren Spaß am Regen ... im Regen. Sandy ag Ahmed erzählt mir seine Geschichte mit Friedemann. Mir ist ganz feierlich zu mute. Der Regen hört auf. Bevor es dunkel wird, müssen wir uns auf den Weg machen. Drei Männer begleiten uns. Dann wird uns die Richtung zur Stadt gezeigt. Immer den Kamelspuren nach geht es zurück zum Hotel. Da kommt der Bruder von Mohammed ag Ahmed auf einem Kamel aus der Dunkelheit auf uns zu. ‘Was macht Ihr? Warum seid Ihr zu Fuß unterwegs?’ erklärt die Situation. Von unserer Düne sehen wir in der Ferne, wie der erste Polizeiwagen am Hotel vorbei rollt. Friedemann gibt zum Ausdruck, dass wir uns beeilen müssen. Nass geschwitzt fallen wir in die Hotelhalle ein, wo uns die Anwesenden fragen: „Regnet es?“ (Tagebuch Regina)
1989 bis 1991/92
Postgraduiertenstudium Afrikanologie an der Universität zu Köln.
Veröffentlichung:Lexicostatistics and History in Africa . In: AAP, No. 30, S.63-88, Köln, 1992. Zitiert in: Elugbe, B. und T. Bankale, 2000: Cognation Percentages in Benue-Congo: Implications for Internal Classification. University of Ibadan, Nigeria. 4th World Congress of African Linguistics, June 17-22, 2003, Rutgers, The State University of New Jersey.
Holst and his students
Viele Jahre nachdem ich meine Afrikanologie-Studien beendet hatte, während derer ich auch einen Artikel zum Thema Lexikostatistik, bei der Sprachverwandtschaften über eine prozentuale Übereinstimmung von Vokabeln ermittelt werden, waren mein Afrikanistikprofessor und seine Frau, Bernd H. und Christa K., auf einem Kongress New York, bei dem zu beider großen Überraschung ein Professor aus Nigeria, Mr. Olugbe, aus diesem Artikel mehrfach zitierte und seine Ausführungen jedes Mal mit den Worten einleitete: „Holst and his students.”
Veröffentlichung: Steht die 3. Welt endgültig am Tellerrand? Entwicklungshilfe nach dem Golfkrieg. In: Kölner Politische Informationen,
6. Jhrg., Nr. 2, S.28/9,1991.
1992 bis 1995
Auslandstätigkeiten: MADAGASCAR: 'Opération de Développement Agricole Intégré' (ODAI), Port-Bergé sowie 'Projet de Développement Forestier dans la Région d’Ampahibato' (PFK, Geoplan Consult).
MADAGASKAR: 'Opération de Développement Agricole Intégré' (ODAI), Port-Bergé (GTZ-Auslandsmitarbeiter AMA im Bereich Dorfentwicklung und Infrastruktur).
Manuskript: L'Approche Participative dans un Projet de Développement Rural Régional à Madagascar. Port-Bergé, Madagaskar, 1995.
Die Madegassen hatten einst spezielle Ausdrücke, um die verschiedenen Tageszeiten wiederzugeben: MANENO AKOHO TOKANA: erster Hahnenschrei - MANGAKA AT SINANANA: im Osten wird es hell - VAKY MASOANDRO: das Auge des Tages öffnet sich - MILEFY LANY: ‘kein Mann ist mehr im Dorf’: die Männer haben das Dorf zur Feldarbeit verlassen - MITATAO VOVONANA: die Sonne steht senkrecht über dem Giebel des Hauses - TAFALATSAK ANDRO: die Sonnenstrahlen sind in die Hütte eingedrungen (früher Nachmittag) - MENA MASOANDRO: die Sonne ist rot und geht bald unter - MATY MASOANDRO: das Auge des Tages erlischt.
Inlandstätigkeit: Köln: Workshop zum Projektmanagement der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) mit algerischen Beratern des 'Algerian Savanna Dedesertification Project' (Geoplan).
Der ‘gebrochene’ Schwan
Regina und ich waren im dritten und letzten Jahr auf Madagaskar, als ich mir einen Fuß brach, und nach Deutschland flog, um ihn am Nikolaustage operieren zu lassen. Zu der Zeit suchte der Kirchenchor von St. Germanus in Wesseling Sänger zur Verstärkung bei der Carmina Burana, die im November in Wesseling gesungen werden sollte. Ich rief den Kantor Helmut R. an, und sagte ihm, dass ich Tenor sei und gerne mitsingen wolle, aber nur unter der Bedingung, dass ich den Schwan sänge. Nicht wenig überrascht ob diesen Ansinnens, bat er mich zum Vorsingen und so humpelte ich auf zwei Krücken in Begleitung von Regina ins Pfarrgemeindehaus zum Vorsingen. An den Flügel gelehnt schmetterte ich den Schwan im wahrsten Sinne des Wortes aus der Glatze ad hoc, was Herr R. mit: ‘Ja, das können wir so machen!’ kommentierte. Regina und ich kehrten nochmals für ein halbes Jahr nach Madagaskar zurück; zwischenzeitlich waren trotz des hohen Risikos eines ‘Schiefgehens’ die Plakate und Flyer mit meinem Namen gedruckt.



1996/97
Auslandstätigkeit: ÄTHIOPIEN: 'Integrated Food Security Programme Shire-Tigray' (GTZ-Gutachter für Boden- und Wasserschutz).
Äthiopien-Rückkehrfest in Wesseling am Rhein

Auslandstätigkeiten:
INDONESIEN: 'Kalimantan Upland Farming Systems Development Project' (Evaluierung, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung BMZ)
SOMALIA: 'Demobilisierung und Reintegration von Clan Milizen', Hargeisa (PFK, GTZ).
1998
Auslandstätigkeit: TANZANIA: 'Tanzania Forest Action Plan North Pare' (Projektfortschrittskontrolle PFK, GTZ).
1998 bis 2002
Sängerische Tätigkeit: Bonn: Mitglied des Extrachores der Oper Troubadour, La Bohème, Lohengrin, Carmen, Der Fliegende Holländer.
Das Klagende Lied
Über den Chor in Wesseling kam ich zum Gürzenich-Chor in Köln. Mit diesem Chor trat ich in der Kölner Philharmonie u. a. mit Beethovens Neunter gemeinsam mit dem Philharmonischen Chor Bonn auf. Dieser Chor probte damals ‘Das Klagende Lied’ von Gustav Mahler, was ich dadurch mitbekam, dass an die Mitglieder dieses Chores während einer Probe in der Philharmonie Plakate mit der Konzertankündigung des Klagenden Liedes verteilt wurden. Da ich begeisterter Mahler-Symphonie-Hörer war, sprach ich den Chorleiter an und fragte, ob ich mitsingen könne. Nach erfolgreichem Vorsingen wurde in der Beethovenhalle in Bonn der Weg meiner weiteren beruflichen Laufbahn als freier Sänger geebnet: Der Wille des Einstiegs in die Oper Bonn, denn...
Du willst doch wohl nicht so zum Vorsingen fahren?!
Der Philharmonische Chor hatte zur Unterstützung des Tenors und des Basses einige Mitglieder des Extrachores der Oper Bonn angeheuert, die ich während der Proben kennen lernte. Diese berichteten mir, dass die Oper Bonn ein Chorkonzert plane und dass es gerade eine Vakanz im Tenor gäbe. Sie gaben mir die Telefonnummer der Chordirektorin Sibylle W., die ich sofort anrief. Sie bestellte mich zum Vorsingen. Es war ein sommerlich heißer Tag. Ich hatte mich eingesungen, war gut vorbereitet und beabsichtigte mit dem Fahrrad und in Shorts und kurzärmeligem Hemd nach Bonn zu fahren. Regina war schon zu Hause, sah mich und sagte: „Du willst doch wohl nicht so zum Vorsingen fahren?!” „Doch” , antwortete ich, „wenn sie mich haben will, nimmt sie mich auch in Shorts und kurzärmeligem Hemd. Wenn sie mich nicht haben will, dann habe ich wenigstens eine schöne Radtour am Rhein entlang von Wesseling nach Bonn gemacht.” Ich hatte großes Lampenfieber, aber Frau W. war die Ruhe selbst. Ich sang ‘Ich grolle nicht’ und ‘Die zwei Gesellen’ von Schumann. Schweigen. Frau W. strich mit der Hand über die Noten - sie hatte mich auf dem Flügel begleitet - legte die Noten beiseite und fragte: “Lernen Sie schnell?” Ich bejahte diese Frage und durfte nun direkt an der anschließenden Chorprobe mit dem Hauschor auf der Probebühne teilnehmen: Welch’ herrliche Opernchormusik und, an Gustaf Gründgens angelehnt, welch’ überwältigende Stimmgewalt von guten Sängerinnen und Sängern - Menschen, die sich ihres Ranges durchaus bewusst waren, wenn sie es auch nie, und auch nicht gegen mich, den blutigen Anfänger ausspielten.
Überwältigend - Lohengrin in Bonn
Zum Schreiben dieser Zeilen - es handelt sich hier eher um einen Eindruck, als um eine Anekdote - habe ich mir nochmals die Partitur vom Lohengrin aus dem Bord genommen und lese darin ... Vor meinem geistigen Auge sehe ich uns vom Chor hinter dem Vorhang im Opernhaus in Bonn stehen, mitten auf der Bühne und es wird still. Das Licht verändert sich und ich höre den leisen Beginn der Ouvertüre. Ich lese weiter und finde auf Seite fünf der Partitur das Fortissimo, des Höhepunktes der Ouvertüre, die in einem wie anfänglich gespielten Pianissimo endet: der Vorhang geht auf und wir beginnen nach wenigen Takten als Brabanter zu singen: “Wir geben Fried’ und Folge dem Gebot. Willkommen, willkommen, König, in Brabant!” Ein überwältigendes Opernereignis nimmt seinen Lauf.
1999 bis 2001
Auslandstätigkeit: PAKISTAN: 'Grundwasserentwicklung in der North West Frontier Province', Landwirtschaftliche Beratung (Studie für Dorsch Consult/Kreditanstalt für Wiederaufbau).
Der Tugendbold
Nächstens geht der Friedemann
ins Grenzgebiet nach Pakistan -
man baut dort leckern Klatschmohn an
zur Förderung der Taliban.
Man leidet dort an mancher Not
und schießt gern andre Leute tot,
doch Friedemann, im Schwung der Jugend,
führt alle auf den Pfad der Tugend.
(Dr. Gerd T., Abreisefest nach Pakistan)
Madam, do you want a fresh beer?
Auf unserer Reise von Pakistan nach Indien überquerten wir die Landesgrenzen von Pakistan und Indien zu Fuß, was aufgrund des Streifens Niemandsland ein mühseliges und zeitaufwendiges Unterfangen war, da es brütendheiß war, wir jeder unsere für Pakistan, Indien und China gepackte Tasche bei uns trugen und die Grenz- und Zollformalitäten sich schikanös lange hinzogen. Außer dem lagen viele Wochen “alkoholfreies Pakistan” hinter uns ... Da sprang auf der indischen Seite nachdem wir nun endlich “durch” waren, ein Junge auf Regina zu und fragte mit einer Bierflasche in der Hand: “Madam, do you want a fresh beer ?”
Auslandstätigkeit: BURKINA FASO: Mitarbeit an der Feasibilitystudie zur landwirtschaftlichen Entwicklung der Nord-, Nord-West- und Central-Regionen (Banque Africaine de Développement).
Inlandstätigkeit: AMELIOR Holst-Solbach und Solbach Gesellschaft bürgerlichen Rechts.
Teilnahme an der ANUGA-Food Tec Messe, Köln

2002/03
Inlandstätigkeit: Arcotrass, Köln: - Vermarktungsmöglichkeiten von Wiederaufforstungsflächen als CO2-Senken im Rahmen des Kyoto-Protokolls. - Projekt zur Wiederaufforstung von Palenque (emissions-bezogenes CO2-Senken-Projekt, Mexiko. - Programm zur ländlichen Entwicklung in der Südprovinz, Zambia. – Entwicklung und Verbreitung von Maßnahmen zur Kontrolle des Handels mit Kleinwaffen am Horn von Afrika. - Ländliches Entwicklungsprogramm Mayo-Dalla und La Kabbia, Tschad. - Institutionsförderung im landwirtschaftlich-ökologischen und Wiederaufforstungsbereich, Polen.
Veröffentlichung:Wörterbuch Bodenwissenschaften . BVB Materialien Band 12. ESV Erich Schmidt Verlag, Berlin.


2003 bis 2006
Sängerische Tätigkeit: Wesseling:
- Zarah Leander Unvergänglich - Unvergessen.
- Matinée mit Jiddischen Liedern Arbetlosemarsch.
- Matinée mit Jiddischen Liedern Fragt die Welt die alte Frage.
Veröffentlichungen:
3 CD’s:
Zweimal Zarah Leander: Unvergänglich - unvergessen und einmal
Arbetslosemarsch: Jiddische Lieder, GEMA.
Inlandstätigkeit: Forstamt Bonn, Kottenforst-Ville: Forstmanagement als CO2-Senke im Rahmen nationaler Ausgleichsprojekte, dargestellt am Beispiel des Stadtwaldes Rheinbach, NRW. Entwurf einer Kurzdokumentation für emissionsbezogene CO2-Senken-Projekte.
Veröffentlichungen:
Rezension des 'Praxis-Wörterbuch Umwelt, Naturschutz und Landnutzung - Deutsch/Englisch'. In: Bodenschutz,
9. Jhrg., 2. Quartal 2004, S. 68.
sowieErosion Phenomena and Change of Tree Species Composition. The Case of Kéké in Northern Burkina Faso. Poster. Vorgestellt auf dem 5th International Symposium on Tropical Biology, Museum Alexander Koenig, Bonn, 2004.

Veröffentlichung:Rezension der Promotionsveröffentlichung 'Kyoto Protokoll: Erwerb von Emissionsrechten durch Projekte in EL'. In: Bodenschutz, 9. Jhrg., 4. Quartal. 2004, S. 142.
Inlandstätigkeit: Fachhochschule Köln: Von WS 2003/2004 bis SS 2006:
Lehraufträge im Zentrum für außerfachliche Qualifikation (ZaQ), einem Projekt des Sozialpädagogischen Instituts NRW, einer wissenschaftlichen Einrichtung der Fachhochschule Köln:
- Zielorientierte Planung als Instrument innovativer und qualitätsgesicherter Projektarbeit'.
- National and International Development Policy.
- Kyoto Protocol to the United Nations Framework Convention on Climate Change.
- English 'Intermediate': Grundlagen der englischen Sprache.
- Brush up your English! From Text to Comprehension.


BERLIN:
Künstlerische Tätigkeit: Kinokurzlesungen 5. International. Literaturfestival, Berlin, August 2005

Sängerische Tätigkeit : Musik und Lesungen mit LesArt WIDERHALL ‚Aktionsbank’, Chausseestrasse, und Schöneberger Rathaus:
Erinnerung für die Zukunft' mer redden auch jiddisch - mene, mene, tekel, ufarsin.


Künstlerische Tätigkeit: Gustaf Gründgens: Ich tret' heraus aus meinem Traum, Gedanken über den Schauspieler und Intendanten’, Klavier: Siegfried Th.
Nachspiel auf dem Theater oder welche Musik passt zu Gründgens?
In Berlin lernte ich das Bellevue-Theater und dort Silja L. kennen. Sie hatte die Idee eine Lesung zum Thema Gustaf Gründgens zu machen. Als sie davon Andreas W. erzählte, waren Regina und ich auch gerade anwesend, um über Zarah Leanders hundertsten Geburtstag zu sprechen. Da ich wusste, wie viele Jahre Gustaf Gründgens in Hamburg gewirkt hatte, sprach ich Silja an und fragte sie sehr spontan, welche Musik denn zu Gustaf Gründgens passen würde... Gräfin, dazu bin ich zu vornehm, Theobald und Susanne, Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da. Da Silja aus gesundheitlichen Gründen ausstieg, erarbeitete ich den Abend auf der Grundlage des Nachrufs für Gustaf Gründgens ‘Nachspiel auf dem Theater’ allein.




(Fotos: unbekannt, Text: Programmheft des Bellevue, Andreas Weigelt)

(Text: Programmheft des Bellevue, Andreas Weigelt)
Sängerische Tätigkeit: Was Wunderbares – es muß sein…, Klavier: Siegfried Thom.
Von 2005 bis 2007 Internetauftritt bei actorscut.com.
Der Leierkasten in der Straßenbahn
Karneval im Seniorenheim in Berlin: Kölsche Karnevalslieder von mir zur Gitarre gesungen. Regina war mitgegangen, da wir einen Leierkasten ausgeliehen hatten, um mir zu helfen: Allein der Transport, welch ein Unterfangen! Es regnete in Strömen. Vom Verleih gingen wir zum Bus und mussten den Leierkasten schon in diesem mühevoll transportieren. Nun kam der Umstieg in die Straßenbahn ... Und prompt: Es kam eine Straßenbahn von den älteren Modellen, in die wir den Leierkasten heben und wieder hinausschaffen mussten. Dennoch, wir hatten einen sehr schönen Nachmittag und wurden dankenswerter Weise vom Seniorenheim mit unserem Leierkasten wieder zum Verleiher zurückgefahren.

2006 bis 2010
Sängerische Tätigkeit : Mitglied des Konzertchores der Staatsoper Unter den Linden: 2007 und 2009: Parsifal .
Zehn Meter von Daniel Barenboim entfernt
Reginas Urlaub 2007 endete am 18. März. An diesem Tage wurde Parsifal in der Staatsoper ‘Unter den Linden’ gegeben. Da ich schon seit langem mitgeprobt hatte, hatte ich den Chorleiter Herrn S. gebeten, mich nun mitsingen zu lassen. Ich besorgte Regina eine Karte und so stand ich vor allem in der letzten Szene für Regina aus dem Rang gut zu erkennen zehn Meter von Daniel Barenboim entfernt: Auch dieses Erlebnis zählt sicher zu den beeindruckendsten meiner beruflichen Laufbahn.




2007
Veröffentlichung mit Rainer Strätz und Regina Solbach: Expertise zum Themenbereich Bildungshäuser für Kinder von 3 bis 10 Jahren . BMBF Berlin.
Künstlerische Tätigkeiten : Gustaf Gründgens: Ich tret' heraus aus meinem Traum , Gedanken über den Schauspieler und Intendanten.

sowie
Zarah Leander: Ein Sommernachtslächeln , Zum 100. Geburtstag von Zarah Leander - Gratulation mit Liedern der Diva.
Sängerische Tätigkeiten: Musik und Lesungen mit LesArt WIDERHALL: Zeitmaschine der Liebe

Das Mädchen Rosemarie Nitribit
war in den 50er Jahren die bekannteste Prostituierte in Frankfurt am Main. Es war die Zeit als die Deutschen gerade dabei waren die Schmach der Niederlage mit der Freude an Cocktailmixern, Nylonstrumpfhosen, dem ersten Fernsehen und Rock-and-Roll zu verdrängen. Das Mädchen Rosemarie war nicht unbekannt in der Stadt am Main; wer sich ein bisschen dafür interessierte kannte sie - schon deshalb, weil sie ihre Freier nicht auf dem Bürgersteig suchte, sondern sie aus ihrem Mercedes Coupé SL 190 heraus auf der Strasse „anhupte“. Ausgerechnet mit dem Symbol des Wirtschaftswunders auf der Kühlerhaube auf den Strich zu fahren, hatte Stil: Sie hatte die Wahl und die nutzte sie. Im Teehaus im Tiergarten treffen sich zwei Herren mittleren Alters, Hans Hartog und Frieder Bruster, um Rosemarie Nitribits 50. Todestag zu gedenken und erzählen einander die Erlebnisse ihrer Väter: Konrad Hartog, Großindustrieller aus Essen und Generaldirektor Willy Bruster aus Frankfurt am Main, Mitglieder des dubiosen „Isoliermattenkartells“. Hans Hartog hat die Firma seines Vaters in Essen übernommen und hat noch immer die Wohnung, die sein Vater für Rosemarie Nitribit einrichtete, und in der auch er fremdgeht. Frieder Bruster ist mittelloser Sänger in Berlin; sein Vater machte nach der Wiedervereinigung Bankrott.

2008/09
Sängerische Tätigkeit:
Musik und Lesungen mit LesArt WIDERHALL
( Wir träumten voneinander und sind davon erwacht, Mitunter sogar lachen, Erinnerungen für eine Zukunft, Damals so wie heute ).




2010
Sängerische Tätigkeit : Vortrag eigener Kompositionen Lieder aus Erfahrung bei den Moabiter Kulturtagen im Rahmen von ‚Moabit privat’ im ‚Salon Gartenhaus Parterre’.
Veröffentlichungen:
2010 a) Leid unverstanden , Vertonte Gedichte von Erich Fried, Ingeborg Drews und Carl Albert Lange (mit CD), Firmament bei Edition Intro Meisel GmbH (Meisel Musikverlage), Berlin.
2010 b) Innenweltgedichte , Vertonte Gedichte von Jürgen Hess (mit CD), Güldenholm.


2011
Sängerische Tätigkeit : Mitunter sogar lachen , Musik und Lesung mit LesArt WIDERHALL in der Dorotheenstädtischen Buchhandlung, Berlin-Moabit.

2011 „Salon Gartenhaus Parterre“


2012 bis 2019
“T E U R E S W E S E N”
Komposition zu sieben Sonetten von
August von Platen
(1796 bis 1835)
geschrieben 1826

In Memoriam Fritz Federico Hecker
(8. August 1953 bis 12. November 1993)
Einleitung
In der dreizehnten Auflage ihres Buches ‚Gedichte fürs Gedächtnis’ beschreibt Ulla Hahn das Sonett und macht deutlich, dass ein Sonett
“...in Vers und Strophe ... streng festgelegt (ist). In den ersten beiden Quartetten wird ein Bild, ein Gedanke aufgebaut und variiert. Es folgt ein Einschnitt mit dem ersten Terzett, das die Schlussfolgerung, die Pointe, einleitet, die dann im zweiten Terzett in einer abschließenden Wendung ausgesprochen wird; dabei wird dem Voraufgegangenen oft nochmals ein neuer Aspekt hinzugefügt.”
In seinem Buch ‚Kurze Geschichte der Musik’ beschreibt Walter Abendroth die Sonate oder Sinfonia und macht deutlich, dass sie „... ursprünglich und langehin nichts weiter als ein Einleitungssatz der Suite (war). Daher sie auch häufig Ouvertüre genannt wurde.“ Weiterhin führt er aus, dass „die Suite selbst..in einer Serie aus Tanzweisen verschiedenen Typs und verschiedener Taktart (bestand, und), wie schon aus den Namen ersichtlich, Tänze unterschiedlichen nationalen Idioms“ waren.
Die einzelnen Sätze heißen wie folgt:
Der I. Satz, die INTRADA „Wer die Welt verachtet“, war ursprünglich das Eröffnungsstück der Suite; zunächst für Bläser, später auch für Streicher; sie hat keine Form und ist festlich feierlichen Charakters. Der Satz ist für Alt Solo, Querflöte, Oboe, Klarinette in B, Trompete in B, Posaune und Fagott geschrieben.
Der II. Satz, die PAVANE „Wenn einen Freund du suchst“, war ein feierlicher langsamer Schreittanz im 4/4-Takt. Der Satz ist für Tenor Solo, Geige, Bratsche und Cello geschrieben.
Der III. Satz, die GAILLARDE „Muse des Gesanges“, war ein lebhafter Springtanz im 3/2-Tripeltakt, hier 3/4-Takt, mit Auftakt. Der Satz ist für vier Solisten bzw. einen vierstimmigen Chor, Querflöte, Oboe, Klarinette in B, Fagott, Geige, Bratsche und Cello geschrieben.
Der IV. Satz, die COURANTE „Bangen überwinden“, war ein eiliger Tanz im 3/2-, 3/4-, 6/4-, 3/8- oder 6/8-Rhythmus, hier 6/8-Takt, mit Auftakt und einer Punktierung in der 1. oder 2. Takthälfte. Der Satz ist für Alt Solo, Gitarre und Tamburin geschrieben.
Der V. Satz, die ALLEMANDE „Qualvolle Stunden“, war ein auftaktiger ruhiger Schreittanz im 4/4-Takt. Der Satz ist für vier Solisten bzw. einen vierstimmigen Chor, Querflöte, Oboe, Klarinette in B, Trompete in B, Geige, Bratsche, Cello, Fagott, Posaune und Pauken in Cis, D, Es und E geschrieben.
Der VI. Satz, die SARABANDE „Schmerz im Stillen verwinden“, war ein Schreittanz im 3/4- oder 3/2-Takt ohne Auftakt. Hier wählte ich den 3/4-Takt mit Wechseln zu zwei 4/4- und zwei 2/4-Takten in den ersten 10 Takten, um den besonderen Betonungen gerecht zu werden. Der Satz ist für Tenor Solo, Geige, Bratsche, Cello und Fagott geschrieben.
Der letzte Satz, die GIGUE „Wenn ich sterbe“, war ein Schreittanz als Schlusssatz der Suite in schnellem Tempo und 6/8- oder 3/4-Takt. Der Satz ist für vier Solisten bzw. einen vierstimmigen Chor, Querflöte, Oboe, Klarinette in B, Trompete in B, Posaune, Geige, Bratsche, Cello, Fagott und Pauken in Cis, D, Es und E geschrieben.

Statt einer Einleitung oder eines Vorworts
Aller guten Dinge sind drei - gesprochen, gesungen, gespielt.
Da gibt es Gedichtbände im Bücherschrank und da gibt es 5000 Seiten Text in sieben Bänden der ‚Akzente’, einer Literaturzeitschrift der Jahre 1954 bis 1973, zwanzig Jahrgänge. Viel zu lesen, aber was damit tun?
Dem Partner vorlesen, darüber sprechen, verstehen, nicht verstehen, berührt sein, amüsiert sein, lachen und zu guter Letzt auswählen.
Das gefällt uns, dazu fällt mir Musik ein, dazu habe ich keine Idee, dies sollte eigentlich nur gesprochen werden.
Dem Literaturfreund mag es überflüssig erscheinen, Literatur zu vertonen. Die Epigramme und Gedichte wurden in der abgedruckten Form der ‚Akzente’ geschrieben bzw. in der jeweiligen „Schreibweise“ des Autors.
Dem Musikfreund mag es wohlmöglich befremdlich sein, Epigramme und Gedichte musikalisch unterlegt zu sehen.
Aber, da gibt es den Musikfreund und Literaturfan in einer Person! Und nicht zuletzt Freunde, die sich musikalisch und literarisch ergänzen.
So entstand dieses Buch mit den Liederzyklen „Bild der Zeit“ und „Künstlers Freud und Leid“.
Viel Freude beim Lesen, Singen, Musizieren und Aufführen für Freunde, die einfach gut unterhalten sein wollen. Hierfür können die Einzelstimmen dem Buche entnommen werden und sind deshalb auf der Rückseite unbedruckt geblieben.
(Vorwort von Regina Solbach)


März und Mai 2012: Zwei Live-Hörspiel-Krimis: Agatha Christie: Der Wachsblumenstrauß
sowie
Vier Frauen und ein Mord , Theater im Palais (Schaller Entertainment)

















KONZERTE im SALON GARTENHAUS PARTERRE 2013-2014
Berlin Moabit, Krefelder Strasse 17
u.a. mit FRIEDEMANN HOLST-SOLBACH (Gesang und Gitarre) und PETER ANDRÉ RODEKUHR am Klavier
5. Oktober Vertonungen von Friedemann Holst-Solbach, erschienen in: „LEID UNVERSTANDEN“ (Erich Fried, Carl Albert Lange, Ingeborg Drews), „INNENWELTGEDICHTE“ (Jürgen Hess), „BILD der ZEIT“ (Dichter der Literaturzeitschrift ‚AKZENTE’), „KÜNSTLERS FREUD und LEID“ (Lenau, Herder, Fontane und andere).
12. Oktober „ICH TRET’ HERAUS AUS MEINEM TRAUM“
Gustaf Gründgens: Eine Hommage in Gedanken und Liedern.
26. Oktober „ICH WEIß, ES WIRD EINMAL EIN WUNDER GESCHEH’N“ - Lieder der Diva Zarah Leander.
1. November „DAS MÄDCHEN ROSEMARIE“ - Lieder von Norbert Schultz.
9. November „ARBEITSLOSENMARSCH“ - Jiddische Lieder zur Gitarre.
16. November Vertonungen von Friedemann Holst-Solbach.
23. November „ICH WEIß, ES WIRD EINMAL EIN WUNDER GESCHEH’N“ - Lieder der Diva Zarah Leander.
30. November Vertonungen von Friedemann Holst-Solbach.
7. Dezember „DAS MÄDCHEN ROSEMARIE“ - Lieder von Norbert Schultz.
15. Dezember Adventslesung mit Oliver Feld (angefragt).
22. Dezember „ICH TRET’ HERAUS AUS MEINEM TRAUM“
Gustaf Gründgens: Eine Hommage in Gedanken und Liedern anlässlich seines 114. Geburtstags.
4. Januar 2014 „ICH WEIß, ES WIRD EINMAL EIN WUNDER GESCHEH’N“ - Lieder der Diva Zarah Leander.
11. Januar und 24. Januar WINTERLICHE FUNDSTÜCKE EINER LITERARISCHEN REISE entlang an Lyrik und Kurzprosa von Theodor Fontane, Erich Kästner, Hildegard Knef, Börris Freiherr von Münchhausen, Erwin Strittmatter, Adelbert von Chamisso, Johann Wolfgang von Goethe, Christian Morgenstern, Wolfgang Borchert, Anneliese Cichonczyk und Oscar Wilde.
Karl - Heinz Barthelmeus im „musikalischen Zwiegespräch“ mit Albrecht Gündel vom Hofe am Piano.
10. Januar und 25. Januar DAS ‚RAINER MARIA RILKE – PROJEKT' der vier Künstler, Albrecht Gündel vom Hofe (Piano und Arrangements), Robin Dragonic (Bass), Lucia Martinez (Percussion) und Karl-Heinz Barthelmeus (Sprecher) will dem Werk des bedeutenden Dichters und Wegbereiters der Moderne eine neue Aufmerksamkeit ermöglichen. Das RILKE – PROJEKT besteht darin, dass Jazz und Lyrik, Musik und Sprache einander begegnen, sich horchend gegenüber sind, um dann eine Strecke gemeinsam zu gehen und neu zu sein am anderen. – In seinem ‚Cornet’ schreibt Rilke: „Und sie können nicht voneinander. Sie sind Freunde auf einmal, Brüder. Haben einander mehr zu vertrauen; denn sie wissen schon so viel Einer vom Andern“. Und so ist es mit Rilkes Texten und der Musik, mit dem Sprecher und den Musikern. Von Performance zu Performance, verändert sich das Zusammenspiel. Es wäre nicht legitim hier von Vertonungen der Rilke-Gedichte zu sprechen, wohl aber von Wegmarken der Begegnung zwischen Jazz und Lyrik.
18. Januar „ICH TRET’ HERAUS AUS MEINEM TRAUM“ Gustaf Gründgens: Eine Hommage in Gedanken und Liedern.
1. Februar „DAS MÄDCHEN ROSEMARIE“ - Lieder von Norbert Schultz.

Aus dem Wesen viererlei Werke: Goethes Schauspiel, Gründgens Interpretation desselben, Lenaus Gedicht und Liszts
Mephisto-Walzer ergibt sich, dass die Faszination des ‚Faust’ darin liegt, Wahnsinn wahr zu nehmen, zu zulassen und schließlich in eine Form zu bringen.
Eine Drehbühne mit den Bildern ‚Wald’, ‚Fausts Wohnung’, ‚Schenke’ und ‚Meer’ macht den Gang durch Raum und Zeit nicht vertikal, also mit einem „Kulissen Auf und Ab“ aus dem Schnürboden, sondern horizontal deutlich. Ich stelle mir vor, dass aus Sicht des Zuschauers eine Zeit-Raum-Gleichzeitigkeit der einzeln aufeinander folgenden Bilder dahin gehend dar- bzw. hergestellt wird, indem Faust seine Reise im II. und III. Akt als eine gleichzeitig stattfindende Zeitreise erfährt und deshalb die Rechtsdrehung der Bühne entgegen der Zeit und die Laufrichtung der Akteure nach links mit der Zeit wie eine Gleichzeitigkeit wirkt, da sie sich gegenseitig aufheben.
Die Komposition besteht daraus, den einzelnen Charakteren Charaktermelodien zu zuordnen, indem zum einen der Mephistowalzer Nr. 1 von Franz Liszt situationsgemäß den Auftritten der Protagonisten als externe bzw. extern agierende Akteure („sie lassen geschehen“) angepasst wird und zum anderen die anderen Personen, „mit denen etwas geschieht“, ihrem Charakter entsprechend Volksliedermelodien erhalten.
Personen in der Reihenfolge ihres Auftritts und ihre Charaktermelodien:
Faust | Tenor | Mephistowalzer (Franz Liszt) |
Wagner | Bass | Ihr lieben Vöglein (Friedrich Hegar, 1841 bis 1927) |
Mephisto | Tenor | Mephistowalzer (s.o.) |
Mönch | Tenor | Andachtsjodler (vor 1830 in Sterzing, Südtirol) |
Hannchen aus der Schenke | stumm | (Schauspielerin) |
Minister | Bariton | Im Rosengarten von Sanssouci (Hans Ailbout, Herms Niel) * * Nutzung mit freundlicher Genehmigung von Musikverlag Ries & Erler, Inhaber: Andreas Meurer. |
König und Königin | Bass und Alt | Alt Es kam ein Herr zum Schlössli („Erk-Böhme“, 1856 und 1893/94) |
(Schmiede-)Meister | Bass | A Schlosser hot a G’selle g’hot (anonym,18. Jahrhundert / K. G. Reisiger) |
Schmieds Frau Lise | Sopran | Petersil und Sauerkraut („Erk-Böhme“, 1856 und 1893/94) |
Herzog Hubert | Bariton | Der Tod von Basel („Feynem kleynen Almanach“ I, 1777) |
Prinzessin Maria | Sopran | Der Tod von Basel Die vermauerte Königstochter („Erk-Böhme“, 1856 und 1893/94) |
Pudel | Alt | Mephistowalzer (s.o.) |
Kapitän | Tenor | Luiska (19. Jahrhundert, Mephistowalzer (s.o.) |
Görg | 1. Tenor | Melodie von Friedemann Holst-Solbach |
Suschen (Dirne) | Sopran | Ach du klarblauer Himmel (Friedrich Silcher, 1789 bis 1860) |
Kathe (Dirne) | Alt | Ach du klarblauer Himmel (Friedrich Silcher, 1789 bis 1860) |
Drei Matrosen: Michel | 2. Tenor | Ach du klarblauer Himmel (Friedrich Silcher, 1789 bis 1860) |
Kurt | 1. Bass | Ach du klarblauer Himmel (Friedrich Silcher, 1789 bis 1860) |
Hans | 2. Bass | Ach du klarblauer Himmel (Friedrich Silcher, 1789 bis 1860) |
Chor | Ade, Ihr Felsenhallen (Volksweise) | |
Statisterie: Wirt, Spielleute, Hochzeitsgäste, Diener, Wachen, Dirnen. | ||
Kammerorchester; hinzu kommen Englischhorn, Harfe, Orgel und Gitarre, ein Triangel, ein Orffsches Instrument und ein Glockenspiel sowie eine Wind-, Donner- und Regenmaschine. |

- drei Gedichte mit drei Bildern wurden vertont unter Nutzung der Zwölftontechnik.
Die emotionale Kraft der drei Gedichte wird für die Zuhörerin, den Zuhörer, die Leserin und den Leser durch jeweils ein Bild intensiviert.
Nicht die Zwölftontechnik ist hier das verbindende Element, sondern die dadurch erst möglich gemachte Allgemeingültigkeit.
Die Allgemeingültigkeit in emotionalen Beziehungen wird durch ‚Lass uns reden’ zur ‚Vergleichenden Konversation’:
„wie schon immer davor ist danach nie so“!
Ausgehend von einer Reihe aus 12 Tönen,
- die „eine Intervall-Reihenfolge festlegt“,
- bei der die Hauptregel der Zwölftonmusik, „dass ein Ton der Reihe erst wiederkehren darf, wenn alle übrigen Töne der Reihe erklungen sind und dass die einmal festgelegte Reihenstruktur im Verlauf eines Stückes beibehalten wird“, und
- die der Logik und Betonung des Wortes bzw. des Gedichts zu folgen hat und ich von daher die zitierte Hauptregel nur teilweise berücksichtigte, habe ich versucht, die folgenden 6 Varianten der Zwölftonmusik umzusetzen:
- Spiegelungen der Reihe als da sind ‚Krebs’, Umkehrung der Intervallrichtung und Umkehrung des ‚Krebses’,
- Oktavierung einzelner Töne und Musikteile,
- Tonwiederholungen,
- Transposition der Reihe,
- Aufteilung der Töne in Melodie und Akkorde, und
- Rhythmisierung.
Um einen leichten Einstieg in die Gedichte und deren Vertonung zu haben, wählte ich das kurze Gedicht „Vergleichende Konversation“ aus und vertonte die in dem Gedicht achtmal wiederholten Worte „wie schon immer davor ist danach nie so“ folgendermaßen:
- als Reihe unter Berücksichtigung der von der Dichterin gesprochenen Pausen; eine CD der Lesung lag mir freundlicherweise vor;
- nochmals als Reihe;
- als Umkehrung der Reihe, wieder unter Berücksichtigung der Lesepausen;
- durch Rückwärtslesen der Reihe als ‚Krebs’ (Berücksichtigung weiterer Lesepausen);
- nochmals als Reihe;
- als Umkehrung des ‚Krebses’ (Berücksichtung von Lesepausen);
- wie A.; und
- nochmals als ‚Krebs’.
Wie aus dem Notenbild des dritten Satzes ersichtlich, unterstrich ich die Varianten durch die Instrumentierung. Eine Darstellung der Vorgehensweise bei den ersten beiden Sätzen würde an dieser Stelle zu weit führen.

- Auch Teufel können Gutes tun. -
Mit der Oper „Teufelchen auf dem Weihnachtsmarkt“ werden nicht nur Berliner Kinder und Erwachsene angesprochen, denn für Jung und Alt jedweder Herkunft ist die Geschichte vom Teufelchen Stutzschwanz, der an seinem Geburtstag für einige Stunden auf die Erde darf und ‚Unter den Linden’ landet, um sich zu vergnügen und um mit seiner Wunderwasserspritze Steinernes beweglich zu machen, höchst amüsant.
Das Libretto wurde aus drei Märchen aus dem Buch ‚Berliner Märchen’ von Walther Gottheil (1860 bis 1885) verfasst.
Zum Vorlesen, Singen, Musizieren und für kleine und große Aufführungen ist alles erlaubt, was Spaß macht, anrührt und zu einem guten Abschluss kommt, denn schließlich wird der Protagonist der Oper - Teufelchen Stutzschwanz - ob seiner guten Taten in Berlin zwar von der bitterbösen Teufelsgroßmutter verbannt, doch vom ‚feinen, fremden, weißgekleideten Herrn’ für 100 Jahre zum ‚Fege-Engel’ ernannt und kümmert sich fortan um die Ordnung der himmlischen Wolken, ja, bis zum nächsten Märchen, das Kinder und Erwachsene gleichermaßen brauchen… (Vorwort von Regina Solbach)
Sänger und Sängerinnen in der Reihenfolge ihres Auftritts und ihre von mir ausgewählten Charaktermelodien:
Teufelchens Großmutter | Alt | Freut euch, freut euch all insgemein (Karl Marx, 1897-1985) Die Nutzung erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Verlages Bärenreiter, Kassel. |
Teufelchen Stutzschwanz / Pudel | Sopran | Serenata (Martin Jacobi, 1865-1919, Op. 39/Nr.2 / Joseph! Was da (Anonym, um1600) |
Verkäufer | Bass | Christum, wir sollen loben schon (Martin Luther, Lukas Osiander der Ältere, 1534-1604) |
Fritzchen | Sopran | Auf, auf! Ihr Buben (Gerhard Schwarz, 1902-1995) Die Nutzung erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Verlages Bärenreiter,Kassel. |
Schwester Gretchen | Sopran | Auf, auf! Ihr Buben (Gerhard Schwarz, 1902-1995) Die Nutzung erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Verlages Bärenreiter,Kassel. |
Mutter | Alt | Auf, auf! Ihr Buben (Gerhard Schwarz, 1902-1995) Die Nutzung erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Verlages Bärenreiter,Kassel. |
Herold | Bariton | Nun freut euch, liebe Kindelein (Nikolaus Selneccer, 1530-1592) |
Gummiball | Sopran | Melchior und Balthasar – samt Kaspar (trad. aus Frankreich) |
Zinngeneral | Bass | Melchior und Balthasar – samt Kaspar (trad. aus Frankreich) |
Zinngeneral | Bass | Melchior und Balthasar – samt Kaspar (trad. aus Frankreich) |
Waldteufel | Alt | Melchior und Balthasar – samt Kaspar (trad. aus Frankreich) |
Hampelmann | Tenor | Melchior und Balthasar – samt Kaspar (trad. aus Frankreich) |
Königstochter | Sopran trad. | |
Schauspieler und Schauspielerinnen: | ||
Der feine fremde weißgekleidete Herr, Preghiera (Martin Jacobi, 1865-1919, Op. 39/Nr.1) | ||
Großer dunkel gekleideter Mann, Diener, Theaterdiener | ||
Die Phantasie, Zu Bethlehem überm Stall, Lied der Schalmeibläser – Pifferari (trad. aus Neapel). | ||
Bühne auf der Bühne: | ||
Förster Büchsenschuss, Jagdhund Hektor, Tochter Susi, Eisenfraß, Königssohn Egon, Hört Ihr Hirten (trad. aus der Batschka) | ||
Chor, Was ist vor neue Freud’ (Anonym) | ||
Ballett (Friedemann Holst-Solbach und Martin Jacobi, 1865-1919, Op. 39/Nr.2). | ||
Statisterie: | ||
Quadriga auf dem Brandenburger Tor, Friedrich der Große, Köchin, Eisenbahn, Feuerwehr, Zwei Polizisten, König, | ||
Gabriel, Vom Himmel kam der Engel Schar (Martin Luther) | ||
Kammerorchester mit Solovioloncello (kein Schlagwerk), Orgel. |

Wenn ich mich recht erinnere, war es 1976, also vor 40 Jahren, dass ich als Statist am Schauspielhaus in Kiel unter der Leitung von STEPHAN STROUX, dem ich diese Oper zueigne, im republikanischen Trauerspiel von Friedrich Schiller „DIE VERSCHWÖRUNG DES FIESCO ZU GENUA“ mitspielte.
Dieses zu erleben war für mich neben dem vielen Anderen, was man als Student der Agrarwissenschaften und des Gesanges erfährt, eines der beeindruckensten Erlebnisse, vor allem deshalb, weil ich zum ersten Male ‚gecastet’ wurde.
Zur Darlegung von Gründen im Hinblick auf die Aktualität des Dramas möchte ich deutlich machen, dass ich der Auffassung bin, dass eine demokratische Regierungsform wie Karl Popper sie in seinem Werk „Die offenen Gesellschaft und ihre Feinde“ (1945) im antiken Athen als nur von kurzer Dauer beschreibt, durch autoritäre bzw. totalitäre Regierungsformen gefährdet ist.
Schiller verfasste „DIE VERSCHWÖRUNG DES FIESCO ZU GENUA“ in Prosa. Deshalb schien mir eine Vertonung in Zwölftontechnik sinnvoll, wobei ich für das von mir geschriebene und sowohl zeitlich als auch inhaltlich erheblich reduzierte Libretto des Dramas die Melodie des von mir 2008 vertonten Gedichtes von Erich Fried „GEGENBEWEIS“ wählte, die Grundzüge von Zwölftontechnik aufweist.
Wie die Strukturen und Charakter der Einleitungen zu den von mir nur durchnummerierten Teilen des Stückes verdeutlichen (hierbei verzichtete ich bewusst auf Benennungen wie ‚Akt’ oder ‚Aufzug’, ‚Bild’, ‚Szene’ oder ‚Auftritt’ um Inszenierungen einen größtmöglichen Freiraum zu lassen), bediente ich mich der Matrizenaddition. So ergibt sich aus der Addition von Matrix 1 mit Matrix 2 in der Summe Matrix 3 mit völlig Neuem.
Zu den Charaktermelodien und Rhythmen bleibt mir zu erklären, dass ein systemischer Ansatz interpersonelle Beziehungen in einer Gruppe als Grundlage für die Lösung interpersoneller Konflikte beschreibt.
Von daher machte es Sinn, die zwei gewählten Reihen der oben erwähnten Melodie, Andreas Doria, Doge von Genua, 80 Jahre (Bass), und Gianettino Doria, Neffe des Vorigen, 26 Jahre (Bariton), in ihren in der Zwölftontechnik erlaubten Varianten in Bezug zu den anderen Personen des Stücks zu stellen:
Leonore, Fiescos Gemahlin, 18 Jahre (Mezzosopran)
Berta, Verrinas Tochter, ein Mädchen (Sopran)
Calcagno, 30 Jahre, und Sacco, 45 Jahre, Verschworene (Baritone)
Verrina, verschworener Republikaner, 60 Jahre (Bass)
Bourgognino, Verschworener, 20 Jahre (Tenor)
Muley Hassan, Mohr von Tunis (Bass)
Hinzu kommen Handwerker-Schauspieler und Statisten sowie Soldaten.
Letztlich passt die Wahl der Zwölftontechnik als Vertonungsvorgehensweise insofern zum Drama, als einerseits alle Personen für Genua nur das Beste wollen - deshalb die Reihe als verbindendes Element, aber gleichzeitig sie alle ihre eigenen Interessen verfolgen - deshalb die Varianten der Reihe als trennendes Element.
Zur Umsetzung des oben Gesagten legte ich folgende Kompositionsregeln fest:
- In Einleitungen spielen nur die Instrumente der Personen, die auftreten, begleitet vom Klavier.
- Im dritten Teil darf keine Person ihre Charaktermelodie in der Einleitung haben.
- Zwischenspiele können unterschiedlich gestaltet werden:
- mit den Charaktermelodien der auftretenden Personen, aber von den Instrumenten der Personen gespielt, über die gesprochen wird,
- mit den Charaktermelodien und den Instrumenten der Personen, über die gesprochen wird, und
- alle Zwischenspiele sind mit Klavier zu notieren.
- Sinnstiftende Tonverdoppellungen und -oktavierungen , unter anderem in Worten, sind situationsabhängig erlaubt.
- Fragen der Dynamik sollten im Rahmen einer Uraufführung geklärt werden.
Die Orchestrierung folgt dem Melodrama von Arnold Schönberg „PIERROT LUNAIRE“ (1912), wobei die einzelnen Stimmen - außer dem Klavier - doppelt zu besetzen sind. Eine Besetzung mit einer Oboe statt der zweiten Flöte (siehe Einzelstimme) und einem Englischhorn statt der ersten Klarinette ist aus klangfarblichen Gründen denkbar und wird im Falle der ersten Klarinette auch als Englischhorneinzelstimme angeboten.


Als Sophia Pompéry und ich, Tobias Roth, im Vorfrühling 2016 anfingen, die Häuserzeilen zu konzipieren und uns darauf einließen, ein schlussendlich 1600 Meter langes Monostichon, ein Gedicht aus einem einzigen Vers, auf die Straßen Moabits zu malen, war es eine unserer Triebfedern, eine interaktive Form des Leseerlebnisses zu schaffen: Ein Angebot zum Flanieren und Lesen, dessen Inhalt aus seiner Umgebung hervorgegangen ist, ein Angebot zum Verweilen und Diskutieren, das Anwohner und Besucher in Gespräche miteinander verwickeln sollte. Im Vorfeld aber wären wir nie auf die Idee gekommen, wie viele Reaktionen und Aktionen wir auslösen würden, welche Begegnungen und Kooperationen sich tatsächlich ergeben würden – nicht nur im Bereich der traditionellen und sozialen Medien.
Die Realisierung von Häuserzeilen. Ein Experiment für Flanerie wurde durch das Bezirksamt Mitte von Berlin im Rahmen der miKrOprojekte 2016 gefördert, belebt wurde es tatsächlich vor Ort, auf dem Boden, auf der Straße. Die 1600 Meter lange Strecke vom Bundesratufer über die Dortmunder, Elberfelder, Essener und Krefelder Straße, die Thusnelda-Allee hindurch, an der Arminius-Markthalle vorbei in die Waldenserstraße, bis zur Galerie Manière Noire, wurde von einem Text durchzogen, der über Nacht erschienen war. „Um Mitternacht, wenn die Menschen erst schlafen“, wie es in Goethes Elfenlied heißt, begannen wir in den ersten Stunden des 22. Juli 2016, zu malen, und waren acht Stunden später, als die Sonne schon schien, fertig. Unterwegs im ersten Tageslicht hatten wir Friedemann Holst-Solbach kennengelernt – der zwar zunächst die Staatsgewalt auf unsere Spur gesetzt hatte, dann aber sich selbst auf die Spur des Textes setzte, den Buchstaben folgte, in ihren Sog geriet und sie notierte. Das Gespräch begann und hielt an. Ehe wir uns versahen, hatte Friedemann Holst-Solbach das Gedicht Häuserzeilen vertont und unserem Werk so eine unerwartete Facette hinzugefügt. Für sein Engagement und seine Begeisterung, nicht zuletzt für seine Unterstützung im Zuge der Dokumentation der Häuserzeilen sprechen wir ihm unseren Dank aus.
Die Wellen der Spree in Form eines ruhigen 6/8-Taktes aufgreifend, der die Stimmung im Westfälischen Kiez in Moabit reflektiert, wandert die Vertonung im ersten Teil durch die Tonarten des Quintenzirkels, vergleichbar der Flanerie des Monostichons durch die Straßen dieses Berliner Stadtviertels.
Im zweiten Teil spiegelt ein rascher 4/4-Takt die Geschäftigkeit der Turmstraße und der Umgebung der Arminius-Markthalle wieder, wobei die Melodie in C-Dur verbleibt, aber verstärkt durch Triolen unisono die einzelnen Töne der Tonleiter nutzt.
Ich danke Tobias Roth und Sophia Pompéry für die Genehmigung der Vertonung und der Veröffentlichung sowie für die Bereitstellung des Fotos auf dem Deckblatt.

Migration ist das Thema des Singspiels, weil sich Menschen durch die Herausforderungen der aufnehmenden Gesellschaft verändern. Eine Muslima konvertiert zum Christentum. Sie liebt einen protestantischen Hamburger Kaufmann und folgt ihm in dessen Heimat. So wird schon in der Ouvertüre nach Ende der Cellosolostelle die Zerrissenheit der Hauptperson Salme/Emily durch die drei, dieser Person zugedachten Charaktermelodien deutlich.
Das Thema Revolution spielt neben dem Migrationsthema insofern eine Rolle, als die durch Geburt festgelegte Erbfolge durch familieninterne Eifersüchteleien derartig in Frage gestellt wird, dass es außenpolitisch möglich wird, das Sultanat Sansibar zu schwächen, wodurch die „alte Gesellschaft“ nicht überleben kann. Der Revoluzzer wird nach Indien verbannt und kehrt erst nach dem Tode seines Bruders nach Sansibar zurück, um diesem auf den Thron zu folgen. Bei allem ist Salme Opfer und nicht Akteurin.
Es handelt sich um ein eigenständiges Werk. Gesprochene Texte werden von Musik begleitet. Das Singspiel hat eine Rahmenhandlung, in der, vergleichbar den Chören der griechischen Tragödie, ein Chor am Anfang und am Ende dialogisch die Situation mit Salme/Emily beleuchtet und im Verlauf des Singspiels unter Nutzung derselben Charaktermelodie durch die Handlung führt.
Die Vorstellung einzelner Familienmitglieder macht den Rahmen der Handlung verständlich. Zum Ende des Singspiels ist Emily Ruete alt und verarmt und versucht ihren Lebensunterhalt für sich und ihre drei Kinder mit Arabischunterricht zu verdienen.
Die Charaktermelodien einzelner Akteure basieren auf nord- und ostafrikanischen Volksmusiken. Für den Matrosenchor wurde die Melodie des Seefahrerliedes „Luiska“ aus dem 19. Jahrhundert ausgewählt. Mit dem Kirchenlied „Großer Gott wir loben Dich“ wird Salmes Taufe in Aden deutlich.
Peter André Rodekuhr gilt mein besonderer Dank für die Vertonung des 5. Bildes „Plantage in Bububu“ und für die Charaktermelodie des Vaters bzw. Sultans Sayyid Said sowie für die Ouvertüre zum 1. Bild „Sansibar, Marktplatz und Hafen“.
Dr. Roland Biener übernahm wie bei der Oper „Der Vertrag“ („Faust“ Ein Gedicht von Nikolaus Lenau) die Durchsicht der Paukenstimme; auch ihm gilt hierfür mein herzlicher Dank.
Guenther Uttecht danke ich für die Erstellung des Deckblattes.
PERSONEN:
Salme, Prinzessin von Oman und Sansibar, verh. Emily Ruete(1844-1924) | Sopran |
Sayyid Said ibn Sultan ibn Ahmad ibn Said al-Busaidi (1791-1856, ab 1804 Sultan, BU-SA’ID: Dynastie in Oman seit 1746 und auf Sansibar bis 1964), Vater von Salme, Sultan von Oman und Sansibar | Bass |
Dschilfidan, Mutter von Salme (gest. 1859) | Alt |
Chadudsch, auch Khadija, missgünstige Halbschwester von Salme und Mutterersatz | Mezzosopran |
Chole, auch Khawla oder Kholle, ältere, aber vertraute Halbschwester von Salme (1875 angeblich vergiftet) | Sopran |
Madschid ibn Said, Halbbruder von Salme und Nachfolger von Sayyid Said (1834-1870, ab 1856 Sultan) | Bass |
Bargasch ibn Said, Halbbruder von Salme und Nachfolger von Madschid (1837-1888, ab 1870 Sultan) | Tenor |
Abd il Wehab ibn Said, Halbbruder von Salme (1840-1866) | Bariton |
Heinrich Rudolph Ruete, Hamburger Kaufmann auf Sansibar (1839-1870) | Tenor |
Kutscher | Bass |
Chöre: Damenchor, Marktleute- und Bettlerchor, Matrosenchor, Plantagenarbeiterchor, Missionarschor.
Statisten: Englischer Priester, Marktleute, Bettler, Hofdamen.
Kammerorchester, zusätzlich eine arabische Flöte, eine Laute, eine kleine Trommel, ein Schellentambourin und eine Orgel. Die Grundstimmung der Pauken ist E A d g a. Fragen der Dynamik sollten im Rahmen einer Uraufführung geklärt werden.

Die Gedichte von Erich Fried (1921 bis 1988), die ich mit Regina Solbach auswählte, vertonte ich von Oktober 2008 bis Januar 2009, nachdem mir für eine Lesung am zwanzigsten Todestage Frieds der Gedichtband „Gründe“ von meiner Mutter Maria Holst mit der Anmerkung geschenkt wurde, dass es schön wäre, wenn ich zu einigen Gedichten eine Melodie fände.
Es wäre falsch zu behaupten, man könne Frieds Gedichte nicht vertonen oder mit Melodien unterlegen. Mir fiel dieses schwer, da trotz der Ähnlichkeit der Hauptmotive seiner Lyrik und der jiddischer Dichter - Heimatlosigkeit und Fremdheit - ich mich von der Hörgewohnheit und meiner eigenen Vortragsweise osteuropäischer jiddischer Volksweisen lösen musste, da Fried ein Gegenwartsschriftsteller ist, während Dichter und Komponisten jiddischer Lieder in Progromen, Ghettos und Lagern umkamen.
Viele der Melodien mögen einfach erscheinen. Dieses ist auch von mir so intendiert, weil ich hoffe, dass dadurch dem Inhalt der Gedichte ein würdigender Ausdruck verliehen wird. Hierbei dient die CD als Anregung und zeigt, wie ich mir die Interpretation einiger Lieder vorstelle. Da die Vertonungen der Gedichte Erich Frieds sich nach der Interpunktion des Originals zu richten haben, bitte ich darum, die Interpunktion zur leichteren Singbarkeit hand-schriftlich nachzutragen. Sprechtexte in den Vertonungen wurden mit Notenköpfen in Dreiecksform deutlich gemacht.
Einige Aquarelle und Zeichnungen von Jürgen Kraft (1924 bis 2008) aus einem umfangreichen Nachlass inspirierten mich, diese in die Neuauflage meiner Fried-Vertonungen aufzunehmen.
Ich wünsche viel Freude beim Musizieren.
Friedemann Holst-Solbach Berlin 2018

„Ewige Ruhe gib ihnen, Herr
Und ewiges Licht leuchte ihnen.
Dir gebührt Lobgesang, Gott, in Zion
…
Erhöre mein Gebet, Herr,
Zu dir kommt alles Fleisch.“
Die vorliegende Komposition basiert auf dem Libretto der „Messa da Requiem“ von Giuseppe Verdi. Der lateinische Text wurde gewählt, um die Internationalität hervorzuheben.
Komponiert wurde dieses Requiem in Zwölf- und Vierteltonmusik. Der Komponist griff bei seiner Vertonung auf ein von ihm bereits veröffentlichtes Werk „Lass uns reden“, Band 2 der Reihe ‚Kleine Stücke für Orchester mit und ohne Gesang’, 2014, zurück, das in Zwölftonmusik geschrieben wurde.
Nun aber wurden einzelnen Tönen der Zwölftonreihe die Zahlen von 1 bis 12 zugeordnet, die dann durch eine zweite dividiert wurden.
Ein Requiem – eine Totenmesse – ist in dieser Komposition Musik, die den Übergang vom Leben zum Tode als beständige Schwingung sieht und über den Tod hinaus die Schwingungen weiter in das Totenreich hinüber bringt.
Regina Solbach Berlin, Herbst 2019
Friedemann Holst-Solbach, Berlin, den 22. April 2021